Die große Herausforderung in der Welt der zahlreichen Weiterbildungen
Haben Sie schon einmal ein Seminar oder einen Workshop besucht, der richtig anstrengend war? Wo so viele Inhalte vermittelt wurden, dass Sie sich kaum etwas davon merken konnten?
Oder haben Sie Seminare erlebt, die sterbens langweilig waren? Ja, es gibt viele Angebote am Markt. Viele davon versprechen mehr, als sie halten können.
Lernen Sie von erfahrenen Trainern, sich von der breiten Masse abzuheben. Erhalten Sie zahlreiche Methoden und Techniken, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen und sein Sie ANDERS.
Wie hole ich jeden Teilnehmer gedanklich ab?
Es leben über 7 Milliarden Menschen auf der Erde und alle sind sie unterschiedlich. Auch in Seminaren sitzen ganz unterschiedliche Typen. Wie soll man da nur alle abholen und gedanklich mitnehmen können? Ist das überhaupt möglich? Ja! Und das ist kein Hexenwerk.
Bedienen Sie die unterschiedlichen Lernstile!
Menschen bedienen sich allen Sinnen. Dabei gibt es vier Hauptunterscheidungen die für das Thema Seminargestaltung relevant sind:
- den auditiven Lerntyp, hier geht es also um das hören
- den visuellen Lerntyp, hier geht es also um das sehen
- der kinästhetische Lerntyp oder auch motorische Lerntyp genannt, hier geht es also um das fühlen
- den kommunikativen Lerntyp, hier geht es also um den Austausch
Im Bezug darauf ergeben sich 4 verschiedene Lerntypen.
Konkrete Erfahrungen:
- Lernen durch das Gefühl
- Lernen durch spezifische Erfahrungen
- Lernen durch Bezug zum Menschen
- Gespür für Menschen und Gefühle
Reflektive Beobachtung:
- Lernen durch zusehen und zuhören
- sorgfältiges Beobachten bevor ein Urteil gefällt wird
- Probleme von verschiedenen Standpunkten aus beurteilen
Abstrakte Vorstellung:
- Lernen durch Nachdenken
- Logisches Analysieren von Ideen
- Systematische Planung
- Handeln aufgrund intellektuellen verstehen einer Situation
Aktives Experimentieren:
- Lernen durch tun
- Die Fähigkeit, Dinge zu Ende zu bringen
- Risikobereitschaft
- Trial and Error
Im Übrigen gilt das für alle Typen: „Willst du etwas lernen, beginne es zu lehren!“
Wenn Sie in Ihrem Seminar lernen, alle diese Typen zu bedienen, stellen Sie sicher, dass Sie jeden Teilnehmer nicht nur persönlich abholen, sondern auch dafür sorgen, dass die Lerninhalte verstanden und verinnerlicht werden.
Dazu kommt, dass Sie durch bereits besuchte Seminare innerhalb Ihrer Coaching Ausbildung, zum Beispiel Menschenkenntnis, schon ein kompaktes Wissen in Bezug auf die 4 grundlegenden Menschentypen (Temperamente).
Sie wissen also genau, was welcher Typ braucht, um
- Ihnen überhaupt zuzuhören
- Ihnen folgen zu können
- und Spaß zu haben, denn das ist enorm entscheidend, um die Lerninhalte ins Langzeitgedächtnis zu transportieren
Wir lernen am besten, wenn:
- es AKTIV ist
- es uns INTERESSIERT
- wir SELBER DENKEN dürfen
- wir uns BEWEGEN können
- und SPAß haben
Warum Spaß am Lernen so entscheidend ist?
Kennen Sie das? Auf Ihrer Reise nach Paris fallen Ihnen trotz 5 Jahre Französisch Unterricht nur die schlechten Erinnerungen ein anstatt hilfreicher Vokabeln. Warum ist das so?
Unser Lernen wird durch positive Emotionen unterstützt. Gute Gefühle helfen bei der Verknüpfung von Synapsen in den verschiedensten Hirnarealen.
Wenn der Französischunterricht jedoch keinen Spaß gemacht hat, haben Sie also gedanklich “eher zu gemacht” oder Vokabeln stupide auswendig gelernt. Diese Informationen wandern leider nicht ins Langzeitgedächtnis. Das bedeutet demnach, dass die Vokabeln zur zeitnahen Prüfung präsent sind, aber dann wieder vergessen werden.
Einfach ausgedrückt, können Sie sich vorstellen, dass Ihr Gehirn eine Art “Türsteher” hat. Dieser entscheidet, ob die Lerninhalte
- A. interessant sind
- B. von Nutzen für Sie sind.
Wenn ja, öffnet er die Tür. Dann werden die Verschaltungseigenschaften funktionell und strukturell zwischen den Nervenzellen verändert und kommen ins Langzeitgedächtnis. Sie bekommen eine Erweiterung Ihrer Festplatte 😉
Fazit: Haben Sie keinen Spaß beim Lernen, bleiben die Inhalte nicht langfristig erhalten! Spaß zu haben, trägt also enorm dazu bei, Lerninhalte auch nach langer Zeit abrufen zu können.
positive Gefühle sind Lernturbos
Forscher haben herausgefunden, dass Emotionen und Lernen sehr eng miteinander verknüpft sind. Studien zeigen, dass sich im Gehirn eine Neuronenansammlung befindet, die alle eingehenden Informationen bewertet und vergleicht. (Ihr Türsteher)
Neue Lerninhalte, die mit den positiven Emotionen „Spaß“ oder „Freude“ verbunden sind, werden in unserem Gehirn im Hippocampus gespeichert und abgerufen.
Kurz zum Hippocampus: Dieser gilt als Kurzzeitspeicher von Einzelheiten und prüft, was in den Langzeitspeicher kommt.
Der Hippocampus will also sofort wissen: Wofür brauche ich das? Und macht das Spaß hier?
- erst dann gelangen neue Lerninhalte in den Langzeitspeicher (Großhirnrinde)
- unsere Gefühle lernen immer mit: positive Gefühle sind Lernturbos und negative Gefühle sind richtige Lernstopper
- Fazit: Ihre Teilnehmer Lernen leichter und besser, wenn es Ihnen Spaß macht
- dazu kommt, dass bei Spannung oder Aktion der opiumähnliche Neurotransmitter Dopamin abgefeuert wird
- Dopamin: sorgt für eine bessere Konzentration, besseres Denken und sorgt dafür, dass wir Informationen besser verarbeiten – Neues wird besser und vor allem langfristiger abgespeichert!
Hirnforschung meets Seminargestaltung
Denken ohne unsere Gefühle geht nicht. Es gibt keine rein rationalen Entscheidungen. Das fand schon Sigmund Freud heraus. Er sagte, dass wir von unserem Unterbewusstsein gesteuert werden. Und wenn wir jetzt an das Beispiel mit Französisch lernen von vorhin zurück denken, wird klar, wie wichtig Gefühle sind. Kein Kind sagt sich „Ach die Vokabeln behalte ich nicht im Gedächtnis. Eine Fremdsprache brauche ich ja nie wieder.“
Im limbischen System wird entschieden mit welchem Gefühl die Information verknüpft wird. Eben ganz einfach nach dem Urprinzip Lust. Gefällt es dem libyschen System nicht, so löst das wiederum Angst- und Fluchtgefühle aus, was wiederum bedeutet, dass die Vokabeln nicht im Langzeitgedächtnis ankommen. Beachten Sie bei der Planung Ihrer Seminare daher immer, dass der Türsteher uns die Pforten öffnet und der Hippocampus die Informationen weiterleitet.
Spaß am Lernen ist also wichtig, um Lerninhalte im Langzeitgedächtnis abzuspeichern und Ihre Teilnehmer zu begeistern, sowie optimale Lernbedingungen zu schaffen.
Doch desto eher Sie die alles entscheidende Frage beantworten „Was habe ich davon?“ um so mehr werden Sie ihre Zuhörer fesseln und begeistern.
Stellen Sie also gleich zu Beginn heraus, was Ihre Teilnehmer von Ihnen lernen können und welcher Nutzen sich daraus ergibt. Das bedeutet, dass Sie die Erwartungshaltung Ihrer Teilnehmer schon im Vorfeld kennen sollten oder spätestens im Seminar erfragen. Bei der zweiten Variante bringt das natürlich eine gewisse Flexibilität mit sich.
Die Vorarbeit
Wann beginnt eigentlich Ihre Seminargestaltung? Richtig, mit dem Erhalten Ihres Auftrages. Klären Sie vorab alle wichtigen Fragen:
- Welches Ergebnis soll die Schulung haben?
- Was wäre der größtmögliche Nutzen für die Teilnehmer und das Unternehmen?
- Welche Erfahrungswerte gibt es? Gab es schon einmal Schulungen oder Workshops? Mit welchem Ergebnis? (Vielleicht erfahren Sie den Anbieter früherer Schulungen und können sich über Ihre Konkurrenz schlau machen.)
- Wie viele Mitarbeiter/Teilnehmer sollen geschult werden? (Empfehlung: bei mehr als 25 Mitarbeitern bzw. Teilnehmern 2 Gruppen draus machen)
- Wie ist die Einstellung der Mitarbeiter zum Thema?
- Wann soll die Schulung stattfinden? (Für Sie: Passt das in Ihre Vorbereitungszeit?)
- Wie soll der Zeitrahmen sein? (Erfahrung: Nach einem 8 h – Arbeitstag sind die Mitarbeiter meist nicht mehr sehr aufnahmefähig)
- Gibt es feste Pausenzeiten? Ist für die Verpflegung gesorgt?
- Wie und welche Informationen erhalten die Mitarbeiter/Teilnehmer vorab? Wer macht das? Wie genau läuft das ab?
- Welche räumlichen Voraussetzungen gibt es? Wie groß ist der Raum? Gibt es Tische und Stühle? Besprechen Sie vorab, wie der Raum eingerichtet werden soll!
- Welche technischen Voraussetzungen sind gegeben: Gibt es einen Beamer, eine Leinwand oder weiße Wand, ein Flipchart inklusive Papier?
- Gibt es Parkmöglichkeiten vor Ort?
- Wer ist Ihr direkter Ansprechpartner?
Aufbau eines Seminares
Der perfekte Einstieg
Ein guter Einstieg ist sehr wichtig, denn Sie haben nur eine Chance für den ersten Eindruck. Seien Sie also immer gut vorbereitet und auf jeden Fall pünktlich. Das meint, dass Sie bereits vor dem ersten Teilnehmer vor Ort sind und ausreichend Zeit eingeplant haben, damit Sie die technischen Angelegenheiten erledigen können, Flipcharts vorbereiten können und Zeit für Ihr Zustandsmanagement haben.
Dann steigen Sie immer mit etwas BESONDEREM ein. Viele tolle Ideen bekommen Sie im Seminar Ihrer Coaching Ausbildung. Sie lernen Ihr Publikum zu verblüffen und bekommen die Aufmerksamkeit aller Anwesenden im Raum.
Ziel des Einstieges sollte immer sein: machen Sie sich beliebt!
Zum Beispiel durch:
- Beginnen Sie Ihr Gespräch immer mit etwas, dem JEDER im Raum zustimmen kann.
- Stellen Sie ihrem Publikum / Teilnehmer Fragen, die Sie mit JA beantworten können.
- NEIN entsteht auf der kognitiven Gehirnhälfte und wir wollen ja Emotionen wecken.
- JA sorgt dafür, dass ihr Publikum / Teilnehmer mehr auf ihr Gefühl also auf ihre Emotionen achten.
- Sprechen Sie gezielt Emotionen an.
Üben Sie im Seminar Ihren Einstieg und reflektieren Sie sich selbst und nutzen Sie das Feedback der Gruppe.
Der Mittelteil
Achten Sie darauf, nie mehr als 5 Lerninhalte zu vermitteln. Auch wenn die Versuchung noch so groß ist und das Thema so viel zu vermittelnde und wichtige Informationen hergibt. Entscheiden Sie sich! Wählen Sie das letztendlich entscheidende Wissen aus und klären Sie vorab die Frage für sich: “Was sollen meine Teilnehmer nach dem Seminar wissen / können?” Denn bei zu vielen Lerninhalten, so spannend diese auch sein mögen, ist der Informationsspeicher voll!
Bauen Sie ein Spannungsbogen auf, d.h. mit mittelschwachen Punkten ihrer Tagesordnung beginnen, dann den schwächsten Punkt wählen und zum Schluss den stärksten Punkt der Tagesordnung behandeln.
Nutzen Sie gute Überleitungen „Ein weiterer wichtiger Punkt auf unserer Agenda ist…“ oder „Ich kann mir gut vorstellen, dass der nächste Punkt sehr interessant …“
Der Schlussteil
„Den Schlussapplaus bekommt der Abgang, nicht die Rede!“
Das alles entscheidenden Ende! Der Schlussteil ist nämlich ebenso wichtig, wie der Einstieg und sollte immer eine zur Handlung auffordernde Aussage enthalten. Der Einstieg bestimmt zwar den ersten Eindruck, aber der Schlussteil prägt sich ein. Der Schluss bleibt im Ohr und somit im Gedächtnis ihrer Teilnehmer haften.
Im Seminar erhalten Sie speziell dazu viele Ideen und Anregungen, um sich in Zukunft so von Ihren Teilnehmern zu verabschieden, dass Sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen und gerne wieder eingeladen oder sogar weiterempfohlen werden.
Seien Sie also immer gut vorbereitet und haben Sie keine Angst vor einem Blackout.
Blackout – Und jetzt?
- Versuchen Sie ruhig zu bleiben – tief durchatmen
- fragen Sie die Teilnehmer, ob das so für sie passt oder jemand Fragen hat
- machen Sie spontan eine kleine Pause
- Lassen Sie die TN noch einmal das Wichtigste wiederholen, nutzen Sie die Zeit, um in Ihre Referenten-Karten zu schauen > oft kommt der Faden wieder, wenn Sie nochmal zurück gehen
- oder seien Sie ehrlich und gehen in die Offensive – „Jetzt habe ich doch tatsächlich den Faden verloren.“ > oft hören das einige Ihrer TN auf dem Appelohr und springen sofort mit Tipps darauf an
- Starten Sie neu… Wiederholung schadet nicht.
- Schauen Sie, wie andere berühmte Referenten in solchen Situationen damit umgehen
Denken Sie daran, wir sind alle nur Menschen. Perfekte Dinge mögen wir nicht. Wir wollen es interessant. Fehler machen uns Menschen interessant. Ein Black Out ist nicht das Ende der Welt und passiert jedem einmal. Besinnen Sie sich auf Ihre Kernbotschaft, die Sie vermitteln wollen. Ein weiterer toller Helfer ist der HUMOR. Lernen Sie über sich selbst zu lachen.
weitere Tipps zum Statemanagement / Zustandsmanagement
- Seien Sie gut vorbereitet und immer rechtzeitig am Ort
- Humor als Auflockerung > einmal ehrlich gelacht vor der Rede und Lampenfieber und Schüchternheit sind verflogen
- Benutzen Sie Hilfsmittel, welche etwas von Ihnen ablenken, z.B. eine gute Präsentation
- Finden Sie „Fans“ im Publikum
- Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihnen zugewandte Personen
- Seien Sie von Ihrem Thema selbst begeistert
- Steigen Sie immer mit einem Knaller ein
- Planen Sie immer einen guten Einstieg und üben Sie ihn, ebenso den Schlussteil, damit können Sie ihr Anliegen treffsicher auf den Punkt bringen.
- Sprechen Sie mit fester und klarer Stimme, atmen Sie dafür tief in den Brustkorb ein. Das schafft zusätzlich Resonanz.
- Stehen Sie gerade.
- Gute Redner haben immer vier feste Blickpunkte im Raum, so haben alle das Gefühl, angesprochen zu werden, weil Sie in jede Richtung sprechen.
- Finden Sie positive Erinnerungen.
- Achten Sie auf einen guten State.
Methodik:
- Mental-Training
- persönliche Zielcollage als Video mit Musik unterlegt
- beruhigende Musik (oder motivierende Musik)
- Fokus auf das Ergebnis!
- Entspannungsübungen
- Power Pose für 2 Minuten einnehmen
Schauen Sie sich folgende Präsentation zum Thema Power Posing von der Sozialpsychologin Amy Cuddy an. Nicht nur der Inhalt ist unglaublich sondern auch die Art, wie sie ihre Rede präsentiert. Lernen Sie von Großen. Film ab: TED Talk Amy Cuddy
Entscheidend ist, wie Sie DENKEN! Und bis Sie es können, tun Sie so, als ob Sie es können!